Röntgen Geschichte Europa  /  
X-Ray History Europe

 

©  Tube Museum / Collection Udo Radtke,
Germany
  2017-09-03

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Nach der Endeckung der Röntgenstrahlen im November 1895 durch Röntgen, begannen einige Firmen sofort solche Ionen-Röntgenröhren zu bauen, zumal sich nach Bekanntwerden ein bedeutsamer Markt in der Medizin abzeichnete und Röntgen selbst auf Schutzrechte jedweder Art weltweit verzichtete.

Es wird ferner berichtet, dass Dr. Levy von der AEG zu Röntgen geschickt wurde, um über die alleinige Vermarktung der Entdeckung zu verhandeln, was Röntgen jedoch abgelehnt haben soll.

In frühen Schriften wird auch berichtet, dass erste Röhren zu Testzwecken von Müller-Unkel, Braunschweig, an Röntgen  geliefert worden sein sollen.

Es gab aber auch schon Kontakte zwischen Max Gundelach, dem Techniker der Firma der Firma E. Gundelach, Gehlberg, und Röntgen, sodass man auch hier die Lieferung erster Musterröhren vermuten darf.

Ein erstes Patent für eine Röntgenröhre, aber auch eine Form der Druckregulierung wurde bereits am 22.04.1896 von Dr. Zehnder beim Eidgenössischen Patentamt der Schweiz angemeldet.

Hier eine ganz frühe von Dr. Zehnder, die auf dieses Patent Bezug nimmt.

In Deutschland lag das Zentrum dieser Entwicklung sicherlich in Thüringen, wo etliche Glasbläsereien und entsprechende Erfahrungen vorhanden waren. Hier waren es insbesondere Gundelach in Gehlberg, F. Schilling in Gehlberg, aber auch CHF Müller, der als Glasbläser in Thüringen gearbeitet hatte, begann Anfang 1900 in Hamburg mit dem Bau von Ionen-Röntgenröhren. Eine weitere Person aus Thüringen war Machalett, der nach USA auswanderte und dort unter Machlett & Son sehr erfolgreich Röntgenröhren baute.

Es lässt sich  nicht zweifelsfrei feststellen, wer zumindest bis um 1900 herum zu welcher Zeit welche Röhre entwickelte und baute. Die in Schutzrechtsanmeldungen am häufigsten anzutreffenden Namen sind :

Paul Villard + Paul Chabaud, Paris
Müller -Unkel, Braunschweig
Müller-Uri
Dr. Max Levy, Berlin
AEG, Berlin
W. A. Hirschmann, Berlin
Mylius Ehrhardt, Berlin
Emil Gundelach Gehlberg
C.H.F. Müller, Hamburg
Reinhold Burger, Berlin
Berger, Hamburg
F. Schilling, Gehlberg
Siemens & Halske, Berlin
Prof. Zehnder, Freiburg

Die wohl größten Stückzahlen wurden zweifelsfrei von E. Gundelach, Gehlberg und C.H.F. Müller, Hamburg, gebaut.

Auf einer Tagung der Röntgengesellschaft im Jahre 1908 in Berlin, gab es auch eine Ausstellung von Röntgenröhren. Nachfolgend ein Auzug darüber, was Gundelach ausstellte.

Schon sehr früh gab es Beziehungen zu Herstellern und Wiederverkäufern im Ausland.

Frank S. Betz, Chicago
Andrews, England
Radiguet, Frankreich
Ottomar Carlizek, Chicago
Friedlander, Chicago

Diese Ionen-Röntgen-Röhren hatten jedoch nur eine geringe Leistung und veränderten mit zunehmender Betriebszeit ihr Vakuum. Dies musste dann über verschiedene Ausführungen von sogenannten Regenerier- oder Regulier-Einrichtungen  ständig angepasst werden. Hierauf bezogen sich in der Zeitfolge unglaublich viele Anmeldungen von Schutzrechten.

Weitere Anmeldungen von Schutzrechten bezogen sich auf die Ausgestaltung der Antikathoden und der Ableitung der dort beim Betrieb entstehenden Wärme.  Dazu wurden bereits 1899 Schutzansprüche für wassergekühlte Ausführungen angemeldet.

Das Ergebnis eine Recherche über Patente und Schutzrechte ab 1896 gibt es >>hier

In USA waren die Pioniere der Ionen-Röntgenröhren die Firmen:

Green & Bauer
Queen
Macalaster-Wiggin-Co
Machlett & Son
Kesselring
Victor
General Electric.

1913 erfand Coolidge bei General Electric, USA, die erste Röntgenröhre mit einer Glühkathode, die eine deutlich größere Leistung besaß und gleich bleibende Röntgenstrahlung lieferte.

Um 1920 liefen dann die Produktionen der Ionen-Röntgenröhren langsam aus.

Ende 1918 gründeten Kiesewetter und Ungelenk in Rudolstadt die Firma: "Ungelenk und Kiesewetter, Glastechnische Werkstätten" um ebenfalls Röntgenröhren zu bauen. Ungelenk war Elektromechaniker und Kiesewetter Glasbläser. Er wurde im 1. Weltkrieg  nach Berlin abkommandiert, um dort an der Entwicklung von Senderöhren mitzuwirken. Das Unternehmen war jedoch finanziell schwach aufgestellt.

1919 nahm man dann mit der VEIFA (Vereinigten Elektrotechnischen Institute Frankfurt-Aschaffenburg) Kontakt auf beschäftigte sich mit der Herstellung von Glühkathoden. Als dies 1920 gelang gründete man die Phönix GmbH, Glastechnische Werkstätten Rudolstadt. Gesellschafter waren neben Ungelenk und Kiesewetter die Herren Dessauer und Weil-Einstein.

Hier jetzt zunächst ein Rückblick auf die VEIFA. Sie wurde seinerzeit von dem Röntgenpionier Dessauer gegründet.

1916 vereinigte sich die VEIFA mit der 1877 gegründeten Reiniger, Gebbert & Schall AG (RGS) in Erlangen.

1925 vereinigten sich die VEIFA und die Reiniger, Gebbert & Schall AG wiederum mit der in Berlin ansässigen Firma Siemens zu der vertriebsorganisation Siemens-Reiniger-Veifa-Gesellschaft für medizinische Technik mbH (SRV).

1932 entstand daraus die Siemens-Reiniger-Werke AG (SRW) mit Sitz in Erlangen.

https://w3.siemens.de/siemens-stadt/anderlo0.htm

1922 im Herbst schied Kiesewetter aus und gründete in Rudolstadt eine eigene Röntgenröhrenfabrik. Merkwürdigerweise ist zu dieser Produktion so gut wie nichts zu finden.

Zurück nach Rudolstadt: Das weitere Geschehen entnehmen Sie bitte den nachfolgenden "Links".

http://www.yumpu.com/de/document/view/8695284/mit-rontgen-auf-kurs-das-rontgenrohrenwerk-der-siemens-ag-in-/165

http://opus4.kobv.de/opus4-fau/frontdoor/index/index/docId/1100

 


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