Thermo Blinkrelais RB108

 

©  Tube Collection / Museum
Udo Radtke, Germany
  2014-06-02

 
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Das Siemens Thermo-Blinkrelais RB108 arbeitet mit Quecksilber und darin eintauchenden Elektroden unterschiedlicher Längen.

Es ist davon auszugehen, dass es früher noch keine Bimetall-Blinker entsprechender Leistung gab. Wollte man z.B. eine Baustelle mit vielen blinkenden Lampen absichern, waren dazu nicht unerhebliche Leistungen erforderlich. Das hier beschriebene Blinkrelais gewährleistet immerhin eine Schaltleistung von 500W. Es besitzt 3 Schaltausgänge mit unterschiedlichen Blinkintervallen.


Funktion

Die Beschreibung der Funktion ist nicht ganz einfach zu verstehen. Es gibt 2 größere nebeneinander liegende Zylindergefäße G1 und G2. Etwa 1/3 der Höhe von oben wird jedes dieser Gefäße durch einen geschlossenen Boden in 2 Kammern geteilt. Ich bezeichne diese Kammern mit G1u = unten und G1o = oben. Ebenso die Kammern des Gefäßes G2 entsprechend mit G2u und G2o. Im rechten Gefäß G2 befindet sich im unteren Teil G2u eine kreisförmige Anordnung von vielfach gespannten hauchdünnen Heizdrähten. Die beiden oberen Räume G1o und G2o der Gefäße G1 und G2 sind über ein bogenförmiges Ausgleichrohr miteinander verbunden. Ein vorhandenes unteres Ausgleichsrohr ist in der Mitte zugeschmolzen und dient offenbar nur zur stabilen Position der Zylindergefäße.

Desweiteren gibt es 2 U-förmige Glasrohre, die ich mal von links nach rechts mit U1 und U2 bezeichne. Die jeweiligen Schenkel der U-Rohre bezeichne ich mit l = links und r = rechts. In den U-Rohren befindet sich bis zu einer entsprechenden Höhe Quecksilber. Darin tauchen von oben her Elektroden unterschiedlicher Länge ein. Die oberhalb der Quecksilberspiegel liegenden Räume sind über Glasrohrverbindungen mit den Kammern der Gefäße G1 und G2 auf verschiedene Weise verbunden. Was das soll, wird später erkärt.

Wird Strom auf das System gegeben, so erwärmt die Heizung im Gefäß G2u dort die Luft. Diese dehnt sich aus und drückt über die Rohrverbindung zu U2l den Quecksilberspiegel nach unten bzw. im rechten Schenkel U2r nach oben. Wäre der Schenkel U2r geschlossen, würde sich dort mit ansteigendem Quecksilber-Spiegel ein Druck aufbauen. Deshalb ist diese Kammer mit dem oberen Teil des Gefäßes G2o verbunden. Dieser ist groß genug, um das komprimierte Volumen aufzunehmen. Ferner gibt es eine Verbindung der Kammer U2r zum linken Schenkel  U1l. Steigt also de Quecksilberspiegel in U2r an, so drückt die komprimierte Luft den Spiegel in U1l nach unten, wodurch die Elektroden in U1l aus dem Quecksilber austauchen und in U1r eintauchen. Die Schaltvorgänge in U1 werden also von den Schaltvorgängen in U2 leicht verzögert gesteuert.

Würde man nur Wert auf einen einfachen Blinkvorgang legen, so würde man das linke Zylindergefäß G1 und das linke U-Rohr U1 nicht benötigen. Im eingeschalteten Zustand pendeln alle Quecksilbersäulen ständig auf und ab.

Alle Stromleitungen zu den Ausgängen, aber auch die zur Heizung in G2u, werden über Spulen geleitet, vermutlich um die beim Schalten unter Last erzeugten Stromstöße durch entsprechende Induktivitäten abzufedern. Die angeschlossenen Kondensatoren sollen die beim Eintauchen der Elektroden in das Quecksilber entstehenden Funken löschen.

 


RB108 von außen RB108 innen pendelnde Säulen

Elektroden Glasverbindungen Glasvernbindungen

Trennwand in G1 bzw. G2 Heizung in G2u 2 Elektroden  in U1 links

1 Elektrode in U1 rechts 1 Elektrode in U2 links 2 Elektroden in U2 rechts

Induktivitäten Kondensatorengruppe Video

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