Röhren regenerieren

 

©  Tube Collection Udo Radtke,
Germany
  2013-10-25

So alt wie die Röhren selbst ist das Thema "regenerieren" also wieder brauchbar machen. Es gibt dazu viele gute aber offenbar auch schlechte Hinweise, denn mir ist es nicht immer gelungen, obwohl ich mich genauestens an die Beschreibungen gehalten habe.

Deshalb will ich hier auch keine besonderen Ratschläge geben, sondern auf Literatur und Geräte verweisen.

Eine sehr ausführliche Beschreibung findet man in dem Büchlein:

"Das regenerieren von Elektronenröhren"

 

Geräte zum Regenerieren

Das vorgenannte Buch enthält auch Bauanleitungen zur Herstellung eines Regeneriergerätes. Wichtigster Bestandteil ist ein guter Trafo mit allen Spannungsbereichen für die Heizung und ein leistungsfähiger Lastregler dazu, denn in fast allen Anleitungen wird die Heizspannung größer als die Nennspannung eingestellt.

Des weiteren benötigt man je nach Röhre ein ebenso leistungsfähiges Anodenspannungssystem, das sich in Spannungsstufen schalten oder kontinuierlich regeln lässt. Beides sicher ohne allzu großen Aufwand zu beschaffen.

Dann benötigt man noch eine Gruppe Lampenfassungen E27 und dazu verschieden starke Glühlampen über die, je nach Leistung der zu regenerierenden Röhre, die Anodenspannung geführt wird. Bei einigen Regeneriervorschriften kömmt es nämlich bei höherer Heiz- und Anodenspannung zum Glühen des Anodensystems und dabei wird aus der dort aufgebrachten Tasche eine chemische Substanz freigesetzt, die sich auf dem Faden der direkt geheizten Röhre niederschlägt und zu einem so starken plötzlichen Anstieg des Anodenstromes führt, das man nicht schnell genug herunter regeln kann. Hier beginnt dann die Glühlampe zu leuchten und hat die Funktion eines Vorwiderstandes.

Funke Messtisch zum regenerieren

Der Zufall wollte es, dass ich noch vor der Wende in der damaligen DDR in der Nähe von Weida auf ein Röhrenmesstisch stieß, der ca. 3x so breit war wie ein übliches Röhrenprüfgerät. Dabei war auch eine Kiste voller Messkarten, wie man sie vom Funke W19 kennt.  

Um es abzukürzen, rechts war das Prüfgerät RPG4/3, links das gleiche RPG4/3, jedoch als Regeneriergerät geschaltet. Dazwischen ein breites Schaltfeld mit vielen Messgeräten, Schaltern und Stöpseln. Das war die Spannungsversorgung für das Regeneriergerät.

Bei den Prüfkarten fand ich dann auch einen ganzen Stapel von original Regenerierkarten, ca. 100 Stück für die linke Seite des Messtisches, in dem sich unterseitig auch die erwähnten Glühlampen befinden. Einiges ist auf der linken Seite abgekniffen, aber das wichtigste, es ist ein Schaltbild dabei, sehr vergilbt aber noch soeben zu erkennen. Ich habe dann transparente Folie aufgelegt und den Plan darauf übertragen. Der Kollege Scharschmidt war dann so freundlich, diesen Plan mit dem Computer neu zu zeichnen, und so steht einer Restaurierung nichts mehr im Wege.

Hier das Fotos der aus dem Lager hervorgeschobenen Einheit.  


Der Funke Messtisch zum prüfen (rechts) und zum Regenerieren (links)


Hier der Scan einer solchen Registrierkarte für die AD1. Rechts ist zunächst beschrieben, welche Besonderheiten zu beachten sind. Links die zu durchlaufenden Stufen des Regenerierprozesses und die zugehörige Zeitdauer je Stufe mit den einzustellenden und zu überwachenden Daten.
 

 



Hier das Schaltbild


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